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 Ein praktisches Praktikum in einer Marketingagentur.
 
Stories 16, 25.08.2022
Insight

Ein praktisches Praktikum in einer Marketingagentur.

Praktisch? Was bedeutet das? Laut Duden «sich besonders gut für einen bestimmten Zweck eignend, sehr nützlich, zweckmässig». Aber wann ist ein Praktikum praktisch? Darum geht es in diesem Erfahrungsbericht über mein siebenwöchiges Studienpraktikum im Projektmanagement. Die Perspektive der Agentur brachte Raphael Bühler schon zu Beginn auf den Punkt: «Das Praktikum ist primär für dich. Wir machen das gerne. Unsere Verantwortung ist es, etwas zurückzugeben – der Gesellschaft und vor allem der Jugend.»

Agenturluft schnuppern

Das Praktischste an einem Praktikum sind die vielfältigen Einblicke. Das Entdecken des Alltags in der Agentur. Ich erlebe live, wie das Team arbeitet, denkt und miteinander umgeht. Um mitzuarbeiten, muss ich meinen Alltag strukturieren und die anstehenden Aufgaben priorisieren. Zunächst unbemerkt eigne ich mir neue Denkweisen an, basierend auf den hier gelebten Strukturen und Prozessen.

Werte leben und erleben

Bereits zu Beginn der ersten Woche realisiere ich: Hier gelten andere Werte als im Studium. Der grösste Unterschied ist Zusammenhalt. In einem Projekt reicht die einzelne Leistung nicht. Denn wenn ein Team nicht zusammenarbeitet, erzeugt das nur durchschnittliche Ergebnisse. Zum Ende der ersten Woche geniesse ich bereits das Gefühl, Teil des Teams zu sein. Ein Team, das gemeinsam Spass hat, sich mit Selbstverständlichkeit unterstützt und Erfolge zusammen feiert. Hautnah erlebe ich mit, dass das Wichtigste die gegenseitige Wertschätzung ist. Selbst ich als Praktikantin hatte – wie alle anderen Mitarbeitenden – Willkommensgeschenke auf meinem Arbeitsplatz, wurde in persönliche wie auch professionelle Gespräche miteinbezogen und habe mit dem gleichen Champagner am Ende der ersten Woche angestossen.

Mit Verantwortung umgehen

Nicht zu unterschätzen ist meine eigentliche Arbeit. Die ist ebenfalls sehr praktisch. Vor allem die Verantwortung, die mir übergeben wird. Ich durfte ganz selbstverständlich Projekte leiten, an Briefings mit der Kundschaft teilnehmen (bereits in der zweiten Woche!) und für eine strategische Entscheidung über künstliche Intelligenz recherchieren. Verantwortung heisst aber ebenfalls, kontroverses Feedback auf die eigene Arbeit zuzulassen, sie kritisch zu hinterfragen und allenfalls alternative Vorschläge anzunehmen. Das Ziel ist immer die beste Version einer Idee. Wie immer das erreicht wird.

Sicher verstaut im Reisegepäck

Natürlich gibt es bei einem Praktikum unpraktische Komponenten. Allen voran die Zeit. Die verfliegt zu schnell. Mein hier erworbenes Wissen und mein erweitertes Verständnis werden vorerst in den Rucksack gepackt. Den nehme ich mit auf die weitere Reise durch die akademische Welt, bis er wieder in der Praxis geöffnet wird. Doch nicht nur die gemachten Erfahrungen werden mich begleiten, sondern auch das Team. Denn das hat einen festen Platz in meinem Herz erobert. Und das bleibt.

Nach der langen Antwort bleibt mir nur noch eines: ein wehmütiger Abschied und ein Danke. Danke liebes Team, dass ihr mir ein für euch eigentlich unpraktisches Praktikum ermöglicht habt, damit Praktikantinnen (und Praktikanten) praktisch die Praxis erleben können.