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 Recruiting – Lebenslauf vs. Persönlichkeit.
 
Stories 20, 01.03.2023
Insight

Recruiting – Lebenslauf vs. Persönlichkeit.

«You don’t hire for skills, you hire for attitude. You can always teach skills.» Diesen Satz von Autor und Unternehmensberater Simon Sinek unterstreiche ich doppelt mit gelbem Leuchtstift. Wer ein passendes Wertegerüst, ureigene Motivation und eine positive Einstellung zur Arbeit mitbringt, kann alles lernen. Fast alles. Und macht sich auf dem Arbeitsmarkt attraktiv. Auch ohne Masterabschluss oder andere Titel. Diesem Grundsatz folgen wir im Recruiting.

Als Kommunikationsagentur arbeiten wir nicht an Entwürfen für astrophysikalische Karten. Primär sind gesunder Menschenverstand gefragt und das Interesse an gesellschaftlichen oder technologischen Entwicklungen. Ohne Zweifel ist theoretisches Fachwissen eminent wichtig, für zahlreiche Berufe gar unabdingbar. Auch bei uns hilft ein fundiertes Theoriegerüst. Die heutige Berufswelt jedoch erfordert vor allem stetigen Lernwillen. Der Praxisalltag ist eine fortwährende Prüfung. Das tatsächliche Lernen findet in der täglichen Anwendung sowie in Reflexionsprozessen statt, die auch durch Fehler getriggert werden. Diese gilt es zu analysieren und mit neuen Erkenntnissen weiterzumachen.

Unsere Branche ist von rasanter Weiterentwicklung und radikalem Wandel geprägt. Neue Technologien und Plattformen erfordern ständige Lust an der Erweiterung des persönlichen Horizonts. Darum ist Lernfähigkeit inklusive der Bereitschaft dazu vielleicht heute die Superkompetenz schlechthin. Für uns ist sie die wichtigste Motivation, eine Bewerberin oder einen Kandidaten einzustellen.

 

Und was heisst das jetzt für das Recruiting?

Beim CV achten wir auf gewisse Elemente, wie z.B. die Dauer der letzten Anstellungen. Ständige Wechsel versprechen nichts Gutes. Das Begleitschreiben? Hängt von der ausgeschriebenen Stelle ab. Theoretische Abschlüsse? Nice to have, aber nur bedingt aussagekräftig. Meiner Meinung nach verraten sie wenig darüber, wie gut jemand arbeitet. Und Arbeitszeugnisse? Diesen schenken wir fast keine Beachtung mehr. Weshalb, wissen wohl alle, die selbst solche ausstellen. Selbst bei offensichtlichen Verfehlungen darf eine offizielle Bewertung heute nicht mehr negativ oder zumindest kritisch ausfallen. Oder sie kann juristisch angefochten werden.

 

Wer passt am besten zur Unternehmenskultur?

Das ist die alles entscheidende Frage. Denn ein funktionierender Teamgeist ist entscheidend. Aber besteht überhaupt eine Unternehmenskultur? Spürbar im Alltag und nicht nur auf einem Dokument im Dickicht der Server-Ablage? Wird diese auch von allen Mitarbeitenden gelebt? Was sind die Erkenntnisse daraus auf wünschenswerte Charaktereigenschaften? Diese Fragen gilt es bei den Gesprächen zu erörtern. Nicht immer einfach, denn Menschen zeigen sich in Interviewsituationen von der besten Seite. Aber die richtige Fragestellung hilft.

Am Schluss sagt das Bauchgefühl ohnehin meist das Richtige. Selbst wenn dieses einen immer schlechteren Ruf geniesst, weil heute alles rational begründet werden muss. Zu Unrecht. Wir machen nur gute Erfahrungen damit. Schliesslich muss die Chemie stimmen und das zeigt sich schnell. Bei uns arbeiten einige Neulinge sowie Quereinsteigerinnen – und sie arbeiten richtig gut. Weil sie wollen, weil sie das für sich stimmige Umfeld vorfinden und weil wir uns alle gemeinsam in der Weiterentwicklung unterstützen. Wer gerne arbeitet, arbeitet in den meisten Fällen auch gut. Oder ist auf dem Weg dahin. Die Persönlichkeit ist für uns der matchentscheidende Faktor. Alles andere ist lernbar.